Ken Wilber präsentiert in seinem aktuellen Buch, was die Integration von Körper, Geist und Seele bedeutet und welche revolutionären Gedanken und ihre Anwendung im täglichen Leben sie haben können. Er überwindet die begrifflichen und verstandesmäßigen Begrenzungen der Sprache so genial, dass wir seine Worte mit ihrem bildlichen Ausdruck zum Kunstwerk Leben hier wiedergeben.
Und alles ist gelöst:
„Schließlich werden wir, davon bin ich überzeugt, die der Existenz selbst innewohnende Freude finden, eine Freude, die in der großen Vollkommenheit dieses und jedes anderen Augenblickes wurzelt. Ein jeder von uns ist ein wundervolles Ganzes an sich und ein Teil eines nächsthöheren Ganzen, eine gleitende Aufeinanderfolge von Ganzen und Teilen, die kaskadenförmig vor und zurück in die Unendlichkeit stürzt, ein Ganzes dem es nie an irgend etwas mangelt und das niemals einer Sache bedarf, weil es im Gleißen des Jetzt schon immer erfüllt ist. Nachdem die integrale Vision ihren Zweck erfüllt hat, wird sie schließlich vom Leuchten des GEISTES überstrahlt, das viel zu offensichtlich ist, als dass wir ihn sehen könnten, und der uns viel zu nahe ist, als dass wir ihn erreichen könnten. Und die integrale Suche kommt schließlich an ihr Ziel, indem sie das Suchen selbst aufgibt und sich in einer radikalen Freiheit und ekstatischen Fülle auflöst, die immer schon vorhanden waren. So lässt man dann jede Theorie von Allem fallen, um einfach Alles und Jedes zu sein, eins mit dem All mit seinem grenzenlosen Gewahrsein, das den Kosmos liebevoll in seinem Handteller trägt. Und dann offenbart sich das wahre Mysterium. Das Antlitz des GEISTES lächelt heimlich, die Sonne geht in deinem eigenen Herzen auf und die Erde wird dein ganz persönlicher Körper, Galaxien rasen durch deine Adern, während die Sterne die Neuronen deiner Nacht zum Leuchten bringen. Und niemals wirst du nach einer bloßen Theorie dessen suchen, was tatsächlich dein eigenes ursprüngliches Antlitz ist.“
Quelle: Ken Wilber – Ganzheitlich handeln – Arthor Verlag – 2001